Im Deutschunterricht entschloss sich die Klasse 6b (2016/17), zum Zeitpunkt geleitet von Frau Piehl und Frau Stöcker, eine Broschüre zu dem Buch: "Eine Tüte grüner Wind" (Gesine Schulz, 2002) anzufertigen.
Frau Piehl führte uns in die Welt der kleinen Lucy Lindemann ein. Lucy wollte nach Kalifornien, aber ihre Mutter hatte andere Pläne. Sie und ihr Freund wollten auf ein Forschungsschiff, wohin Lucy nicht mitkonnte. Sie sollte nach Irland zu ihrer Tante namens Paula. Sie flog mit Bauchschmerzen los, aber erlebte den schönsten Sommer ihres Lebens.

Frau Piehl sprach mit uns über die Gefühle der handelnden Person und las uns jede Unterrichtsstunde aus dem Buch etwas vor. Wir spielten verschiedene Szenen und fertigten Plakate zu Irland an. Frau Stöcker kam am Anfang in unsere Klasse. Sie führte mit uns das Thema fort und fertigte mit uns eine Broschüre an, an der wir in Zweiergruppen an unterschiedlichen Themen arbeiteten. Wir schrieben Briefe an die Autorin, die Frau Stöcker mit einer der fertig gestellten Broschüren abschickte. Gesine Schulz antwortete nach ein paar Wochen. Sie freute sich sehr über die Briefe und Fragen. Unsere Broschüre hatte ihr Freude bereitet. Die Fragen beantwortete sie uns gerne und schenkte jedem eine irische Münze.

 

 

Und hier die Antworten der Autorin auf die Fragen und Anmerkungen der 6b :D!

Aus Eurer Kritik zum Buch:

– Es fehlt ein bisschen an Spannung
– Manche Stellen sind etwas langweilig
– Einbrecher im verlassenen Haus, das hätte Spannung ergeben
– langweilige Charaktere

Über das Lob und die positiven Meinungen in Euren Briefen habe ich mich sehr gefreut, doch auch Kritik wie die oben ist für eine Autorin wichtig, wenn die Kritik so höflich und sachlich ausgedrückt wird wie von Euch.
Wer lieber mehr Spannung im Sinne von Action mag, dem würden möglicherweise meine Kinderkrimis gefallen. Darin löst Billie Pinkernell mit ihren Freunden Lorelei und Tim spannende Fälle. http://www.billie-pinkernell.de
Vielleicht seid Ihr aber auch schon etwas zu alt für die Bücher? Zum Glück gibt es ja viele spannende Geschichten von anderen Schriftstellerinnen und Schriftstellern.

– das Buchcover hat nicht gefallen
Auf den Buchumschlag habe ich leider keinen Einfluss. Der Verlag entscheidet. Auf meiner Website sind die verschiedenen Cover zu sehen, die es bisher für die „Tüte grüner Wind“ gab: http://www.gesineschulz.com/-Ausgaben.html

– Den Buchtitel zuerst nicht verstanden, erst am Schluss des Buches
Der Verlag wollte den Titel deshalb zuerst auch nicht. Aber es viel ihm (zum Glück) kein besserer ein.

Aus Euren Vorschlägen für eine Fortsetzung der „Tüte grüner Wind“:

– Lucy fährt mit Tante Paula auf einem Schiff von Irland nach Schweden und trifft dort einen Fischer und andere interessante Menschen.
Schöne Idee. Vorher müsste ich allerdings erst einmal selbst nach Schweden fahren und das Land kennenlernen. In Schweden ist schon eine Übersetzung des Buchs erschienen. Es heißt „En Påse Grön Vind“.

– Handlungsort Dublin, Tante Paula darf auf einer Ausstellung ihre Spiegel zeigen - Lucy trifft ihre Freunde wieder, lernt neue kennen - Spannung durch Diebstahl einbauen. Ein Spiegel wird gestohlen.
Lucy in Dublin kann ich mir gut vorstellen. Ich liebe die Stadt! Diebstahl … ja, doch wer und warum? Und wird der Dieb gefangen?

– In Dublin gibt es außer einer Ausstellung mit Tante Paulas Spiegeln auch eine Messe für Patchworkdecken. Lucy darf dort ihre vorstellen.
Tante und Nichte mit eigenen Werken auf Ausstellungen – das würde ihnen gefallen. Mir auch!

– Tante Paula hat einen reichen Freund und zieht zu ihm nach Dublin. Lucy wird gekidnappt. Kidnapper fordern alles Geld von Paula und ihrem Freund.
Ach herrje! Würde Paula wirklich ihr Cottage am Meer verlassen und in die Stadt ziehen? Schwierige Entscheidung. Und die arme Lucy! Ich sehe, unter Euch gibt es einige Krimi-Fans :-)

– Mehr Action und Spannung im zweiten Teil.
Na, mal sehen. Sollte es einen zweiten Teil geben, werde ich über ein bisschen mehr Spannung nachdenken. Aber es gibt ja auch innere Spannung, die sich nicht in Action äußert, oder?

– Tante Paula hat mit ihren Spiegeln viel Geld verdient und fährt bei Lucys nächstem Besuch mit ihr nach Belfast. Im Ferienhaus wird eingebrochen; Lucy, Martin und Grania gehen auf Verbrecherjagd.
Ja, Belfast ist auch ein guter Vorschlag. Das mit der Verbrecherjagd hört sich sehr nach meinen Krimis mit Billie Pinkernell und ihren Freunden an. In wird durch Billie sogar ein Bankräuber gefangen.

– Buchtitel für die Fortsetzung: Eine Tüte gelber Wind, oder roter, blauer oder ähnlich.
Ja, ist eine Idee. Je nachdem, in welcher Gegend von Irland die Geschichte spielen würde.

– Lucy kommt wieder nach Irland, findet aber in Paulas Haus fremde Menschen vor, weil Paula, Corrigan, Martin und Grania ausgewandert sind.
O je, welch ein Schreck für Lucy! Aber vielleicht sind die vier gar nicht ausgewandert (warum sollten sie das tun? Das müsste ich ja gut erklären), sondern machen eine Reise, eventuell auf einem Schiff. Doch warum? Haben sie die Reise in einer Lotterie gewonnen? Wohin geht es? Vielleicht nach Island?

– Lucy und Tante Paula besuchen Galway; Lucy wird entführt und kann sich selbst befreien.
Warum will jemand Lucy entführen? Haben die Entführer sie mit einem anderen Mädchen verwechselt?

– Lucy fährt mit Kora nach Irland in ein Feriencamp in West Cork. Es geht um die Beobachtung von Walen im Meer. Die Tier sind wegen Wasserverschmutzung gestresst. Lucy, Kora und die anderen Kinder helfen einer Tierschutzorganisation die Übeltäter zu finden.
Oder sie sammeln Geld, um zu helfen, das Feriencamp und die Wale zu retten.
Ja, das mit den Walen gefällt mir gut. Die kann man an der Küste gut beobachten. Delfine ebenfalls. Dass Kora mit nach Irland kommt, finde ich schön.

– Wilderer schmuggeln Affen nach Irland, entführen Lucy, sie rettet sich ins Meer, rettet sich in ein (??), wo es ihr gut gefällt; Taucher kommen und retten sie. Als sie erwachsen ist, lässt sie dort ein Hotel und ein Restaurant bauen, wird mit der Erfindung reich und lässt sich ein Unterwasserhaus bauen.
Leider konnte ich das Wort nicht lesen oder ich konnte es lesen, kenne es aber nicht? Klingt jedenfalls sehr spannend. In dem Hotel würde ich gerne Ferien machen.

– Lucy besucht in Dublin einen Onkel und denkt, es wird super werden, doch dann ist es langweilig, bis Paula, Grania, Martin und andere Freunde kommen und ihr Gesellschaft leisten.
Ja, auch in der Stadt kann es einem langweilig sein. Der Onkel hat wahrscheinlich wenig Zeit für Lucy? Da wäre es natürlich erfreulich, wenn Lucy Besuch bekäme und mit den anderen Dublin erkundet.

– Lucy und Tante Paula fahren nach Dublin, ein Reifen platzt, sie müssen lange auf den Abschleppdienst warten, erreichen endlich Dublin, wo sie weitere Pannen erleben …
Eine Ferienwoche voller Pannen. Erst mit dem Auto, dann vielleicht im Hotel, wo das gebuchte Zimmer nicht frei ist. Könnte eine lustige Geschichte werden.

– Lucy erlebt spannendes Abenteuer an den Cliffs of Moher, besucht Film-Drehorte, trifft Filmhelden oder erlebt etwas mit vielen Tieren oder findet ihre große Liebe. Oder hilft Tante Paula weitere Spiegel herzustellen.
Oder Lucy fährt mit ihrer Freundin Kora dorthin. Sie campen, erleben Abenteuer, suchen Nixentränen.
Oi-joi-joi! So viele Einfälle! Das reicht ja für mindestens drei Romane :-)

– Lucy zeigt Kora, Martin und Grania die Felder von ihrer Patchworkdecke.
Ja, das tut sie bei ihrem nächsten Besuch in Irland bestimmt. Mir hat mal ein Junge aus Irland geschrieben, der meinte, er wohne mit seinen Eltern in genau dem Tal.

– Bei den Irlandferien mit Kora gibt es eine Überraschung: Lucys Mutter und Vater kommen mit Christopher nach Irland und alle verleben gemeinsam eine schöne Zeit.
Ilona, die zweite Frau von Lucys Vater, würde ich dann auch mitkommen lassen. Irische Sommerferien einer Patchworkfamilie!

– Lucys Mutter und Kurt heiraten in Galway. Paula, Grania, Martin und auch Kora sind dabei.
Das sehe ich vor mir! Und anschließend steigt die Hochzeitsgesellschaft auf ein kleines Schiff und fährt hinaus zu den Aran-Inseln, wo sie eine wunderschöne Woche verbringen.

Fragen an die Autorin:

– Stricken Sie auch?
Nein, leider nicht. Theoretisch weiß ich, wie es geht; wir haben es in der Schule gelernt, doch ich bin zu ungeduldig, glaube ich, und meine Finger wollen nicht so wie sie sollen. Das Schreiben übers Stricken hat mir aber sehr viel Spaß gemacht.

– Wie Sind Sie auf die Idee gekommen über Irland zu schreiben?
Ich wollte eine Feriengeschichte schreiben. Weil ich Irland sehr mag, schickte ich Lucy dorthin.

– Wieso sind die Figuren so wie sie sind? Also Lucy neugierig, aber auch schüchtern, Grania so mutig und selbstbewusst?
Hm… sehr gute Frage. Ich hatte es nicht so geplant, hatte mir nicht vorgenommen, über ein schüchternes und ein selbstbewusstes Mädchen zu schreiben. Alle Personen haben sich beim Schreiben so entwickelt. Es gibt Autoren, die Handlung und Personen vorher sehr genau planen. Ich lasse mich gerne überraschen.

– Wie lange brauchten Sie, um das Buch zu schreiben?
Ungefähr ein halbes Jahr.

– Werden Sie einen zweiten Teil rausbringen?
Zur Zeit habe ich das nicht vor. Aber vielleicht, eines Tages …

– Wenn Sie den zweiten Teil veröffentlichen, bitte per Post zuschicken.
Dann bitte vorher einen Scheck schicken :-)
Ich verdiene mit den Büchern ja mein Geld. Pro verkauftem Taschenbuch erhalte ich vom Verlag etwa 80 Cent.

– Wie geht es Ihnen?
Danke, ganz gut. Gerade freue ich mich auf die englische Übersetzung des Buchs. Es wird wahrscheinlich „The greenest wind“ heißen. Und ich bin gespannt auf den November, wenn der sechste Roman (für Erwachsene) über einen Glückskater namens Darcy veröffentlicht wird.