In Balladen geht es immer nur um Helden, die andere Menschen von Schiffen retten oder eingebildeten Fräuleins ihren Handschuh aus einer Arena voller Raubtiere holen?! Von wegen! Manchmal geht es in Balladen auch schlicht um Angeber. Erich Kästner hat in seiner Ballade „Die Sache mit den Klößen“ so einen Angeber beschrieben: „Der Peter war ein Renommist./Ihr wisst vielleicht nicht, was das ist?/Ein Renommist, das ist ein Mann,/der viel verspricht und wenig kann.“ 

In Erich Kästners Ballade behauptet Peter, er könne dreißig Klöße essen… Bereits nach zehn Klößen wird ihm furchtbar schlecht, aber er isst immer weiter. Am Ende fällt er um und muss ins Krankenhaus. 

Die Klasse 7b hat sich im Deutschunterricht von Frau Krogull neue Abenteuer und Angebereien von Peter ausgedacht und diese im Stil der Originalballade verfasst. Hier sind einige Beispiele:

Oskar Hahnemann: Die Sache mit der Achterbahn

 

Der Peter ist ein Renommist.

Ihr wisst jetzt wahrscheinlich, was das ist.

Der Peter, der mag keine Klöße,

die aß er im Moment der Blöße.

Peter und Kurt sind im Disneyland.

Da sagt der Kurt gespannt:

„Die Achterbahn ist zu heftig,

ich würde aufstoßen, und zwar kräftig.“

„Ich fahre gerne dreißig Mal!“,

sagt der Peter ganz banal.

„Na gut, dann zeig es mir!“,

sagt der Kurt ohne Gier.

Dreißig Tickets klaut sich Peter.

Er denkt sich: „Ich bezahl später!“

Die erste Runde bald beginnt!

Der Peter, der steigt ein geschwind.

Eine Runde ist drei Minuten.

Wünschen wir Peter ‘nen Guten!

Doch Peter, dem wird direkt schlecht,

der Hotdog von eben hat sich gerächt.

Übergeben tut sich Peter,

und das nach dem zehnten Meter!

Die Bahn, die ist ein Höllenritt,

egal, wie oft der Peter tritt.

Die erste Runde ist vorbei,

der Peter ist nicht mehr dabei.

Schnell flüchtet er aus dem Waggon,

Peter ist grün wie ein Luftballon.

„Nur eine Runde!“,

kommt Kurt lachend aus dem Munde.

Doch der Peter, der sagt schnell:

„UUUUUAAAARRRRGGGHHH.“

 

Arvid Lang/Lars Weber: Die Sache mit dem heißen Schwert

Nach dem Krankenhaus

ging er nach Haus.

Schnell fing er wieder zu wetten an,

hätte er es lieber nicht getan.

Er sprach zu Kurt: „Ich kann balancieren ein heißes Schwert

und reite währenddessen auf einem Pferd!“

Daraufhin wettete Kurt

um einen Joghurt.

Peter ging die Wette ein

und Kurt dachte sich: „Oh nein“.

Als Peter dann auf dem Pferd saß,

kamen viele Kinder und setzten sich ins Gras.

Plötzlich bockte das Pferd

und Peter schnitt sich mit dem heißen Schwert.

Kurt dachte sich: „ Was hat Peter wohl für Plagen?“

und rief schon mal den Krankenwagen.

Der kam, Peter sagte „Tada“

und die Krankenschwester rief:
„Ach, Peter, bist auch wieder da!“

 

 

Liam John: Die Sache mit dem Wundertrank

Der Peter war ein Renommist.

Ihr wisst vielleicht nicht, was das ist.

Ein Renommist, das ist ein Mann,

der viel verspricht, aber nichts kann.

Wer fragte: „Wie viel isst du, los?“

bekam zur Antwort: „Dreißig Kloß‘!“

In Wirklichkeit – Kurt hat’s gesehn –

aß Peter nur fünfzehn.

So war es immer: Peter log,

dass sich das stärkste Stahlrohr bog.

Und das Schlimmste daran war:

Er glaubte seine Lügen gar!

Als sie über Fähigkeiten sprachen,

dachte Peter lange nach.

Er war sich ganz schön sicher

und sagte: „Mit meinen Tränken fall ich nich‘ mehr.“

Seine eigene Mischung er trank,

bezeugt diesmal der liebe Frank.

Er sprang aus’m dritten Stock,

er fiel und fiel, es machte „bock“.

Das Hühnchen, das er treffen würde,

federte ab ohne Würde.

Hühnchen platt, Peter fast,

kommt der Doktor hergerast.

Mit Schmerzen und für gute Luft

wird Peter wieder aufgepumpt.

Das Renommieren hat zuzeiten

seine großen Schattenseiten.

 

 

Mia Baltazar Regado/Sophia Sarfert: Die Sache mit den Reifen

Der Peter, der die Klöße aß

und dann im Krankenhaus noch saß…

Als er wieder zuhause war

dem Peter wurde klar,

er braucht wieder ne Wette,

da ruft er Kurt, die Klette.

Da sagt der Peter stark:

„Zehn Reifen tragen kann ich klar!“

Dann gehen sie zum Schrottplatz,

für alte Reifen der perfekte Platz.

Da greift der Peter zehn

Und ehe ihm geschehn,

da kippt er langsam um.

Der Kurt, der ruft nur rum.

Da kommt der Arzt gerannt

und Peter wird auf die Liege verbannt.

 

Lotte Habermann/Anna Klein/Yunis Yigenoglu:  Die Sache mit der Schanze

Peter, Bruder und Freunde,

wohnen im Winterurlaub in einer Scheune.

Mit einem Auge über dem Tee

Sehen sie den tollen Schnee.

„Eine große Schanze, siehe da!“

Sagt der Bruder: „Die Wette gilt: Hurra!“

Zwanzig Mäuse sollen es sein.

Was keiner weiß: Peter bricht sich dabei ein Bein.

Mit versteckter Angst und Mut stapfen sie zum Steg

da oben, zur Schanze der Weg.

Mit Augen zu springt Peter durch die Hölle.

Er kommt nicht zur Ruh, nur zu.

Doppelte Überschläge tun weh.

Man merkt es erst nicht, denn es ertönt nur ein „Wehhhh!“

Der Arzt kommt in Eile,

es dauert jetzt schon eine ganze Weile.