Wir haben etwas zu feiern!
Unsere Waldpatenschaft feierte am 9.9.2024 ihr 20-jähriges Jubiläum!
Wir haben uns gefragt, wie es eigentlich zum Waldtag gekommen ist? Die Stufen 5-7, sowie die Oberstufe (alle Biokurse der Q1 (12. Klasse) untersuchen das Ökosystem und führen Messungen und Experimente durch) des Siegal-Gymnasiums gehen jedes Jahr in den Wald, aber wissen teilweise nicht, wie eigentlich die Waldpatenschaft zustande gekommen ist oder wie neue Projekte entstehen? Deswegen, haben wir unsere Fragen an die Organisatorin Frau Gerber-Lentzen gegeben und freuen uns über die tollen Antworten! (noch mehr freuen wir uns, dass wir morgen von diesem tollen Jubiläum dabei sein können und berichten dürfen).
Jetzt noch ein paar eigene Erfahrungen von mir (Waldtage 2021-2024):
Ich mochte die Waldtage immer sehr gerne, besonders gut gefallen haben mir die Waldtage in der 7. Klasse. Im Herbst letzten Jahres haben wir Äpfel gepflückt und nachher Apfelsaft daraus gemacht, es hat Spaß gemacht, den Apfelsaft herzustellen. Wir haben alles mit einer einfachen Presse gepresst und es war sehr interessant, wie das funktioniert. Die Presse bestand eigentlich nur aus Holz, einem kleinen Netz, einem Gitter und einer Metallstange. Mit einem Deckel, in den man eine Metallstange einrasten konnte wurden die geschnitten Apfelstücke gepresst, um den Apfelsaft zu erhalten. Im Sommer vor den Sommerferien haben wir Bete angelegt und Samen gesät. Ich fand das war auch sehr schön, da die Bete aus Natursteinen gebaut wurden.
Fragen zum Waldjubiläum:
- Warum gibt es den Waldtag, wie ist es dazu gekommen?
Die Waldpatenschaft wurde vor zwanzig Jahren im Zuge der Ausweisung des Naturschutzgebietes „Wälder auf der Leuscheid“ gegründet. Am 9. September 2004 unterzeichneten die damals amtierende Umweltministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Frau Bärbel Höhn, zusammen mit dem damaligen Schulleiter des Siegal-Gymnasiums, Herr Werner Teubler, die Gründungsurkunde. Ziel der Waldpatenschaft ist es, das Interesse und Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler für den Wald, seine natürlichen Prozesse und auch die Ansprüche, die wir Menschen an das Ökosystem Wald stellen, zu fördern und zu entwickeln. So steht es auch in der Gründungsurkunde. Ich war damals noch gar nicht Lehrerin am Siegal-Gymnasium. Frau Bartholomée hat als ganz junge Lehrerin die Patenschaft in den ersten Jahren aufgebaut und zusammen mit Herrn Kreienmeier und Herrn Schütz, den damaligen Verantwortlichen im Regionalforstamt, die ersten Waldtage geplant und umgesetzt. Danach waren für eine lange Zeit Frau Mundorf und Herr Dreger, der Nachfolger von Herrn Schütz, für die Fortsetzung und Weiterentwicklung der Waldpatenschaft verantwortlich. Erst vor einem Jahr habe ich dann diese schöne Aufgabe übernehmen können.
- Wie kommen die Projekte zustande?
Die Aktionen der einzelnen Waldtage sind über die letzten zwanzig Jahre entstanden. Sie wurden und werden natürlich ständig verändert, an neue Unterrichtsinhalte angepasst und methodisch weiterentwickelt. Hierfür setzen wir uns mehrfach im Jahr zusammen und entwickeln neue Ideen. Zuletzt hinzugekommen ist der Streuobstwiesentag der 7. Klassen. An diesem Tag stellen die Schülerinnen und Schüler den schuleigenen Streuobstwiesen-Saft her. Im darauf abgestimmten Biologie - Unterricht lernen sie den besonders artenreichen Lebensraum der Streuobstwiese aus ökologischer Sicht kennen.
- Erzählen Sie doch einmal, was sich hinter dem Begriff des "Waldjubiläums" verbirgt.
An diesem Tag feiern wir vor allen Dingen die langfristige Zusammenarbeit mit dem Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft. Gleichsam wollen wir aber auch in die Zukunft blicken und weitere Projekte in Angriff nehmen. Das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft und das Siegtal-Gymnasium Eitorf sind seit Juli 2024 der eingetragene Bildungspartner NRW. Als solche wollen wir die Zusammenarbeit weiter ausbauen und vertiefen. Gerne würden wir gemeinsam Projekte im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung in Angriff nehmen. Mit dieser Bildungspartnerschaft haben wir die Waldpatenschaft daher auf ein solides und zukunftsfähiges Fundament gehoben. Das restaurierte Waldarbeiterhäuschen, unser WaldLAB, ist der perfekte Ort, um Umweltbildung inmitten der Natur zu betreiben. Unser neues Logo der Waldpatenschaft ist aus der letzten Projektwoche hervorgegangen und verleiht der erfolgreichen Zusammenarbeit Ausdruck.
- Warum ist die Verbindung zwischen Regionalforstamt und Schule für Sie wichtig?
Die Waldpatenschaft ist im Siegal-Gymnasium nicht wegzudenken. Jährlich erleben etwa 250 Schülerinnen und Schüler unserer Schule den Wald als schützenswertes und zunehmend bedrohtes Ökosystem. Die schulische Sensibilisierung für Umweltthemen findet überwiegend im Biologieunterricht statt. Erst die Zusammenarbeit mit Institutionen wie dem Regionalforstamt, die sich aktiv und ganz praktisch mit der Umwelt beschäftigen, ermöglicht den jungen Menschen eine umfassende Umweltbildung. Auf diese Weise nehmen sie den Schutz der Natur als ihr eigenes Anliegen wahr und erleben, dass ihr eigenes Handeln wirksam für den Schutz der Umwelt sein kann.
- Was ist eine Ihrer schönsten Erinnerungen an die Waldtage?
Der Geschmack des ersten, von Schülerinnen und Schülern hergestellten Streuobstwiesen-Saftes, nach einer anstrengenden Obsternte am Vormittag.