Am 04.11.2025 hat unsere Klasse mit Frau Kähler und Frau Wunderlich die Keramikabteilung des Stadtmuseum in Siegburg besucht. Im Kunstunterricht arbeiten wir gerade mit Ton und erfuhren dort viel über die Geschichte der Keramik und die große Bedeutung der Töpfereien in Siegburg.
Zuerst erfuhren wir, dass Ton der wichtigste Rohstoff für die Herstellung von Keramik ist. Ton liegt als Rohstoff im Boden vor. Er besteht aus feiner Tonerde, Quarzen und Mineralien und ist mit Wasser versetzt gut formbar. Da die Zusammensetzung variieren kann, gibt es unterschiedliche Tonsorten. Schon früher arbeiteten Töpfer in Siegburg an Töpferscheiben, die an einem Rad befestigt waren und mit einem Stock gedreht wurden. Sie stellten Krüge, Schalen und andere Werkstücke her. Viele dieser Gefäße hatten einen Henkel, damit sie besser genutzt werden konnten. Um die Gefäße zu verzieren, wurden Auflagen angebracht. Hierzu wurde eine Form in Holz geschnitzt, die mit Ton ausgefüllt wurde. Wenn die Auflage angetrocknet war, wurde diese mit dem Werkstück verbunden.
Im Museum konnten wir sehen, dass es verschiedene Arten von Keramik gibt. Irdenware wird bei einer Temperatur von etwa 700 – 900 Grad gebrannt. Sie bleibt porös und nicht wasserfest. Das berühmte Siegburger Steinzeug dagegen wurde bei 1200 Grad gebrannt, was die Keramik zu einem harten und widerstandsfähigen Material machte. Es ist sogar wasserdicht, denn beim Brennen wird die Keramik aufgrund der besonderen Zusammensetzung des Tons und der hohen Temperatur dicht gebrannt. Der Prozess wird sintern genannt.
Im Museum konnte ein großer Tonofen von Innen und Außen erkundet werden. Im Ofen konnte man genau sehen, wie die Gefäße gestapelt wurden. Der Ofen stand im Mittelalter nicht in der Stadt, weil der Brennprozess gefährlich war und Feuer bei Unfällen auf umliegende Häuser hätte übergreifen können. Der Museumsbesuch macht deutlich, wie wichtig die Temperaturkontrolle im Keramikprozess war. Daher durften im Mittelalter nur die Meister den Brennvorgang starten und überwachen. Sie erlernten den Beruf in einer dreijährigen Ausbildung. In der Regel von ihrem Vater, denn die Söhne waren gezwungen die Berufe ihres Vaters zu übernehmen. Ein Meister konnte gut abschätzen, wieviel Holz benötigt wurde.
Nach dem Brennen wurden Krüge nach der Qualität sortiert. Krüge mit leichten Mängeln wurden günstiger verkauft. Krüge, die große Qualitätsmängel hatten, wie Verformungen oder ähnliches wurden sofort entsorgt. Archäologen haben in Siegburg einen Hügel gefunden, der so groß wie ein Fußballfeld ist, der lediglich aus entsorgter Keramik bestand. Es war verboten sich die teils beschädigten Krüge zu holen, da die Zunft nur hohe Qualität in Umlauf bringen wollte. Es wurde als Diebstahl angesehen und bestraft.
Die Führung hat einen guten Einblick in die Keramikherstellung in Siegburg gegeben und war sehr informativ.











