In der heutigen Ausgabe unserer Rubrik "Im Gespräch mit..." präsentieren wir euch heute einen Lehrer, den die meisten (leider) erst in der Oberstufe richtig kennenlernen - wer ihn dann mal in den Fächern Deutsch oder Sozialwissenschaften hat/hatte, der lernt viel über die Fächer, guten Humor und über das Leben! Viel Spaß beim Lesen dieses sehr lustigen und interessanten Interviews mit Herrn Waßenberg :)!
Warum sind Sie Lehrer geworden?
Das ist eigentlich eine sehr schöne Geschichte, ich wollte nämlich gar kein Lehrer werden, sondern eigentlich Wirtschaftsjournalist, habe dann aber in ein paar Lerngruppen im Studium den Kommilitonen öfter etwas erklärt und gemerkt, dass mir das sogar Spaß macht. Da habe ich mir überlegt: „Damit kann ich auch Geld verdienen!“, habe es ausprobiert und Lehrer ist heute mein Traumberuf.
In welchem Fach waren Sie schlecht in der Schule?
Latein. Es hat mich einfach nie interessiert, ich habe nie einen Zugang dazu zu gefunden. Das Latinum habe ich aber natürlich doch noch gemacht.
Was gefällt Ihnen am SGE?
Die Schüler* und Kollegen* sind unglaublich sympathisch, ich bin hier sehr zufrieden, die Schüler* sind wirklich toll und ich finde, wir haben am SGE insgesamt eine sehr gute Atmosphäre. Der Schüler* steht im Fokus und zudem finde ich das Lehrerraumkonzept toll. Dass fast jeder Lehrer seinen eigenen Raum hat, ist sehr praktisch. Man muss das Material nicht herumschleppen und kann seinen Raum individuell einrichten.
Was würden Sie am SGE verändern bzw. welche Themen würden Sie gerne außerhalb des Lehrplans mit den Schülern im Unterricht behandeln?
Verändern würde ich gar nichts, die Schule gefällt mir so wie sie ist sehr gut. Wenn es etwas zu verändern gibt, kann man das ja auch aktiv mitgestalten. Außerhalb des Unterrichts würde ich einfach unglaublich gerne mehr diskutieren. Alles was in den Nachrichten steht auf Augenhöhe diskutieren zu können, das würde ich gut finden. Die Diskussionskultur kommt im Unterricht einfach manchmal viel zu kurz, weil wir im Alltag zum Beispiel die Lehrpläne einhalten und auf Klassenarbeiten vorbereiten müssen.
„Shippen“ Sie Schüler? (Überlegen Sie, ob Schüler zusammen passen?)
Nein, das schaffen die Schüler ganz gut von allein, manchmal sogar recht offensichtlich.
Was ist Ihre Lieblingsfarbe/ Lieblingstier?
Lieblingsfarben habe ich mehrere. Schwarz, dunkles Grün, Blau, eben was passt. Man wählt seine Lieblingsfarben ja auch unbewusst nach dem Aussehen, und wenn ich in einem türkis-gelben Hemd durch die Schule laufen würde, sähe das, glaube ich, an mir ziemlich bescheuert aus.
Lieblingstier hab ich keins.
Was hören Sie für Musik?
Punk, Rock, Metal, Crossover, alles was Krach macht eben.
Was ist Ihre Lieblingsserie, -film, -buch?
Lieblingsbuch kann ich nicht sagen, eigentlich habe ich keine Lieblingsbücher, eher Lieblingsautoren, zum Beispiel (natürlich neben vielen Klassikern) Terry Pratchett, Brandon Sanderson, George R.R. Martin. Wenn der Schreibstil passt, lese ich jedes Buch, die Autoren werden regelrecht leergelesen.
An Serien, beziehungsweise Filmen mag ich „Die zwölf Geschworenen“, aber nur in der Originalversion in schwarz weiß, den habe ich sogar mehrmals gesehen, andere Filme schaue ich nicht mehrmals.
Erzählen Sie uns von Ihrer lustigsten Schülerstory
Einmal war ich auf Studienfahrt in Brüssel und da hat eine Schülerin mich nach der Bedeutung eines Denkmals gefragt, das dort steht. Ich hatte keine Ahnung, habe ihr dann aber einen zehnminütigen Vortrag mit ausgedachten Daten, Fakten und Namen gehalten, woraufhin sie fragte, woher ich das alles denn wisse. Als ich ihr antwortete, dass ich das keinesfalls wisse und mir das alles nur ausgedacht habe, schlug sie mich spontan entrüstet gegen die Schulter. Als ihr klar wurde, dass sie gerade ihren Lehrer geschlagen hatte, lief sie rot an und entschuldigte sich mehrfach. Ich antwortete nur lachend, dass ich das in dem Moment wohl verdient hatte.
Welche Frage würde Sie gerne mal Schülern stellen?
Wenn ich Fragen habe, dann frage ich einfach, spontan wüsste ich jetzt nichts.
Sind Sie mehr der Drinnen- oder mehr der Draußen-Typ?
Beides, ich brauche auch beides, ich bin gerne draußen, mag es aber auch, drinnen zu sein und mit den Kindern zu spielen oder zu lesen.
Sind Sie ein Fan von Adrenalinkicks?
Nicht so sehr, mit einer Ausnahme. Ich habe Höhenangst, mag es aber deshalb umso mehr, Kirmesfahrgeschäfte mit Höhe zu fahren. Sonst eigentlich wohl aber eher nicht. Ich mag es eher entspannt.
Lieber in die Berge, ans Meer oder aufs Flachland?
Das Meer. Definitiv.
Warum haben Sie als Ihre Unterrichtsfächer ausgerechnet Sowi und Deutsch ausgewählt?
Es macht mir am meisten Spaß, ich lese unglaublich gerne und viel und interessiere mich für Politik und Wirtschaft. Gerade Sowi wird durch den Aktualitätsbezug nie langweilig.
Was machen Sie am liebsten in Ihren Freistunden, wenn Sie Zeit dafür finden?
Am liebsten verbringe ich dann Zeit mit Kollegen.
Wie stehen Sie zu gleichgeschlechtlichen Beziehungen bzw. Ehen?
Meiner Meinung nach ist es völlig normal, da muss man nicht drüber nachdenken.
Wenn Sie heute einen Wunsch frei hätten, was würden Sie sich wünschen?
Ich glaube, ich wünsche einfach allen Menschen, die ich kenne, ein tolles und gesundes Leben. Der Rest ist dann eigentlich nicht wichtig.
Welche Literaten mögen Sie am liebsten?
Eigentlich habe ich tatsächlich keine wirklichen Literaten, die ich am liebsten habe. Ich kenne diese Menschen ja nicht persönlich und bewundere einfach ihre Werke.