In unserer Rubrik "Menschgefühl" zeigen euch unsere Lyriker*innen, die verschiedenen Facetten des menschlichen Seins, denn in kaum einer anderen Gattung als in der Lyrik können Gedanken und Gefühle so malerisch ausgedrückt werden. Es folgen Gedichte von Moritz Tiemann.

 

 

"Waldliebe"

Des Waldes zarter Hauch
imponiert er meiner Nase
und ich stehe dort, ich tauch
ein in diese Waldekstase

Ich hör um mich die Vogelstimmen
Höre zartes Blätterrascheln
Lass mich einen Berg erklimmen
um die Aussicht oben zu erhaschen

Den der Wald zu meinen Füßen
Grün und so schön unversehrt
lässt die Idylle grüßen
so unglaublich begehrt

Umgarnt von frischer Waldesluft
setz' ich meine Wege fort
zieh' ein den einzigartig Duft
an diesem meinem Lieblingsort

"Mitgenommen"

Mein Herz bricht leicht wie dünnes Glas
traurig wurd es abgewiesen
und an manchem Tag wie diesem
Nimmt mir das Gefühl mein' Spaß

Mein Kopf raucht voller Schwerenot
Er denkt zu tief, denkt zu viel
spielt mit mir ein böses Spiel
mich denken lässt an meinen Tod

Mein Körper schwächelt immer mehr
Gebrochen unter all der Last
strauchelt schwer und fällt er fast
Die Kräfte scheinen ewig leer

Doch war das Leben jemals fair?