Nachdem die Leistungskurse im Fach Deutsch der Stufe Q1 das Drama „Nathan der Weise“ von G. E. Lessing einige Zeit im Unterricht behandelt hatten, besuchten sie das dazu passende Theaterstück des Theaters in Bonn am 19. Februar diesen Jahres. Die Inszenierung war modern und deshalb beeindruckend, sodass der Wunsch nach einer Nachbereitung bestand. Am 8. März schließlich nahmen wir kursweise an einem Workshop teil, der an das Stück angelehnt war.
Frau Waizenegger des Theater Bonns besuchte die Schülerinnen und Schüler im Leonardo des Siegtal-Gymnasiums und vertiefte erneut einige Aspekte des Stücks sowie der Inszenierung mithilfe theaterbezogener Übungen. Es begann mit einer Aufwärmübung zum Theaterspielen, wobei wir aufgefordert wurden, Bewegungen auszuführen, die an einen Samurai erinnerten. Es folgte eine Aufgabe, bei der zentrale Begriffe wie „Glaube“, „Wahrheit“, „Toleranz“ und „Freiheit“ in Standbildern dargestellt wurden.
Auch das „Chorsprechen“, welches bereits Bestandteile der Inszenierung war, wurde eingeübt und vertieft. Schließlich interpretierten wir die Ringparabel in „Hashtags“, um sie anschließend zu präsentieren. Den Höhepunkt bildete eine Übung, bei der wir mithilfe zugeteilter Zitate, die aus dem Stück stammten, nochmals das Chorsprechen innerhalb der Inszenierung imitierten. Dazu stand der gesamte Kurs auf der Bühne und man musste sich sehr gut konzentrieren, um seinen Einsatz nicht zu verpassen.
Bei den Zitaten standen ebenfalls Themen wie Toleranz und Religionsfreiheit, sowie politische Freiheit und gesellschaftliche Integration in Bezug auf Migration im Vordergrund. Das Besondere dabei war, dass diese auf Aussagen von Bonner Bürgern zurückgingen, die jedoch in die Inszenierung integriert worden waren und so die Aktualität des Stücks hervorheben. Wir sprachen die Sätze mit passender Sprechweise der Reihe nach auf der Bühne, sodass es der Szene innerhalb des Theaterstücks entsprach. Zum Abschluss wurden wir erneut zu Samurais, was den Workshop abrundete.
Rückblickend war es eine neue, sehr bereichernde Erfahrung, die positive Erinnerungen weckt und zum Verständnis des Stücks beigetragen hat.