Am Donnerstag, den 19.10.2017, dem vorletzten Schultag vor den Herbstferien, ging es für die Deutsch-Leistungskurse der Q1 um 09:00 Uhr mit dem Zug nach Köln. Hauptziel der Exkursion war das „Museum Ludwig“ nahe des Doms, wo wir gemeinsam die Sammlung von Josef Haubrich, speziell die expressionistischen Exponate, inspiziert haben.Die Exkursion knüpfte an die erste Unterrichtsreihe an, in der wir diverse romantische und expressionistische Gedichte analysiert und verglichen haben.
Bereits während der Fahrt sollten wir uns mit dem Arbeitsblatt und den jeweiligen Aufgaben vertraut machen. Um einen leichten Vorgeschmack zu erhalten, beschäftigten wir uns mit dem Gedicht „Fahrt über die Kölner Rheinbrücke bei Nacht“ von Ernst Stadler im Zug. Nach der erfolgreichen Ankunft ging es zügig zum Museum, wo wir circa eine Stunde Zeit hatten, drei expressionistische Bilder der Haubrich-Sammlung, die uns persönlich gefielen und angesprochen haben, zu beschreiben und diese auf unserem Arbeitsblatt festzuhalten. Vor der idyllischen Kulisse des Rheins und der Altstadt, wo wir uns zur Besprechung niedergelassen haben, hatte jeder Teilnehmer die Möglichkeit, eines seiner Bilder vorzustellen, zu beschreiben und seine Wahl im Plenum zu begründen. Darüber hinaus versuchten wir Verbindungen zu den expressionistischen Gedichten zu finden, die wir im Unterricht thematisiert haben. Interessant und beachtlich waren die unterschiedlichen Auffassungen und Interpretationen der Bilder, die vorgestellt worden sind.
Darauffolgend wurden wir in Gruppen aufgeteilt, um das expressionistische Gedicht „Schöne Jugend“ von Gottfried Benn zu inszenieren, sprich harmonisch und passend zu dialogisieren und szenisch vorzutragen. Nach entsprechender Übungs- und Vorbereitungszeit kam es zur Präsentation jeder einzelnen Gruppe. Die Resultate waren durchweg kreativ und beeindruckend, da jede Gruppe eine andere Art und Idee hatte, das Gedicht vorzustellen.
Abgerundet wurde die Exkursion mit der Erstellung eines eigenen Gedichtes, wo unsere Kreativität und Spontanität abermals gefordert wurde. Innerhalb der vorgegebenen Zeit mussten wir uns von den Eindrücken der Umwelt am Rhein inspirieren lassen und diese in unser Gedicht einfließen lassen. Sinn und Zusammenhang mussten sich am Ende nicht mehr erschließen lassen, es ging mehr um die Vielfalt der vorhandenen Impressionen, die in das Gedicht eingebracht werden sollten. Dennoch sollten wir signifikante, expressionistische Merkmale berücksichtigen, die wir im Unterricht bereits kennen gelernt haben. Nach der Abgabe unserer Arbeitsblätter, die wir während des Ausfluges komplettiert haben sollten, fuhren wir gegen Mittag wieder Richtung Heimat.
Ein Beispiel für unsere expressionistischen Gedichte:
„Die Rhein“
Das graue Seidentuch, mit Schmutz behangen.
Sachte fließen schmotzige Abflüsse
durch ihre weichen Kurven
Schmeichelhaft durchbohrt von eisernen Nassenträgern
egal ob Träume oder Menschen,
alles
wird ihr in den Rachen gestopft.
Die Leichen der Stadt türmen sich an ihrer Seite
und drängen sich tiefer in ihr Verderben
bis sie aufläuft
und blutleer treibt.