3.1       Schwerpunkte des Unterrichtens

Der Besuch eines Gymnasiums führt im Idealfall zum Abitur; die im Laufe der Schullaufbahn erworbenen Qualifikationen ermöglichen und begünstigen aber auch den Weg in andere berufliche Laufbahnen. Unabhängig von der konkreten beruflichen Zukunft ist eine möglichst umfassende humanistische allgemeine Bildung unser Ziel.

Zur Studierfähigkeit gehören ein solides Fachwissen, die Beherrschung fachspezifischer Grundfertigkeiten und der Zugang zu wissenschaftlichen Arbeitsmethoden, sowie Selbstständigkeit in der Erarbeitung von Themen, Einsatzbereitschaft und Durchhaltevermögen.

Neben dem Fachunterricht ergänzen fächerübergreifendes, projektorientiertes (u.a. in einer alle zwei Jahre stattfindenden Projektwoche) und berufsvorbereitendes Arbeiten sowie Arbeitsgemeinschaften das Angebot.

Guter Unterricht zeichnet sich für uns durch folgende Kriterien aus:

Die Lehrerinnen und Lehrer vermitteln die Unterrichtsinhalte auf sachlich und methodisch durchdachte Art und Weise. Um dies zu gewährleisten, ist es nötig, sich regelmäßig fortzubilden, fachliche und beratende Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen zu suchen, Medien und Ausstattung der Schule zu nutzen und das Zentrum für schulische Lehrerausbildung und die Lehramtsanwärter und -anwärterinnen in die Arbeit einzubeziehen.

Im Sinne unseres Leitbildes ist die Vermittlung von Werten auch immer ein wesentlicher Bestandteil des Unterrichts. Die Förderung eigener Verantwortung in Form von selbstständigem Lernen und Kooperationsfähigkeit ist dabei ein vorrangiges Ziel. Das bedeutet auch, dass schüleraktivierende Arbeitsformen eine große Bedeutung haben und dass die Schülerinnen und Schüler in die Planung des Unterrichts mit einbezogen werden. Gute zwischenmenschliche Beziehungen sollen eingeübt und gefördert, demokratische Verhaltensweisen vorgelebt, Regeln und Normen beachtet und reflektiert und Konflikte wahrgenommen und bearbeitet werden. Wir achten insbesondere auf einen wertschätzenden Umgang miteinander und darauf, eine respektvolle Haltung vor jedem Mitglied der Schulgemeinschaft zu fördern.

3.2       Schule als Gemeinschaft

Gerade in einer Zeit des Wertewandels und der Auflösung traditioneller Bindungen soll die Schule ein Ort sein, in dem die Lernenden eine Gemeinschaft erfahren, in deren Schutz sie ihre Persönlichkeit entwickeln, soziale Kompetenzen erlernen und sich an Werten und Normen orientieren können. Diese Ziele lassen sich nur erreichen, wenn alle, die an unserer Schule beteiligt sind, respektvoll und kooperativ miteinander umgehen.

Zum guten Gelingen des Lernens und Lebens an unserer Schule trägt auch bei, dass alle Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer Lernfähigkeit angemessen gefördert, integriert und beraten werden, dass sie lernen, Konflikte gemeinsam und selbstständig zu bewältigen, dass sie Verantwortung für sich und andere übernehmen.

Außerdem legen wir besonderen Wert darauf, dass unsere Schule auch äußerlich ein Ort ist, in dem die hier Arbeitenden sich wohlfühlen. Klassenräume, Pausenhalle, Flure und Schulhöfe sollen durch fortwährende, freundliche und anregende Gestaltung das Lernen und Zusammenleben an unserer Schule fördern.

Die gegenseitige Wertschätzung und das Vertrauen zueinander – nicht nur innerhalb der Klassengemeinschaft, sondern in allen Kontexten des Schullebens – ist die Voraussetzung für uns, mit einer Grundhaltung der Freude zur Schule zu gehen. Dies wiederum fördert das erfolgreiche Arbeiten und Lernen.

Im Folgenden werden weitere spezifische pädagogische Schwerpunkte vorgestellt.

1.3       Das Lernen zur eigenen Sache machen – individuelle Förderung

Lernen ist ein aktiver und individueller Prozess des Aufbaus von Wissen und Kompetenzen. Die Forschung und die Erfahrungen aus der pädagogischen Praxis zeigen, wie vielschichtig die Rahmenbedingungen sind, unter denen gut gelernt werden kann, aber auch wie störanfällig das Lerngeschehen oft ist. Es gibt mehrere Möglichkeiten Lernende zu fördern, um diese Störanfälligkeit zu minimieren und gleichzeitig den Lernerfolg zu maximieren:

  • So erleichtert man Schülerinnen und Schülern das Lernen, wenn man ihnen individuelle Zugänge ermöglicht, die sie in ihrer Eigenaktivierung unterstützen.
  • Die Lernmotivation wird erhöht, wenn die Schülerinnen und Schüler durch Erfolge motiviert werden und sich als Urheber dieses Erfolgs sehen.
  • Durch die Diagnose der individuellen Lernvoraussetzungen können differenzierende Materialien und Hilfen eingesetzt werden.
  • Das Erwerben von Lernstrategien ermöglicht den Schülerinnen und Schülern eine größere Eigenständigkeit.

Hinter all dem steckt die Zielvorstellung, dass Schülerinnen und Schüler das Lernen zu ihrer eigenen Sache machen! Mit unseren Förderangeboten, die über den „normalen“ Unterricht hinausgehen, wollen wir diesem Anliegen gerecht werden.

Wir unterscheiden an unserer Schule drei Formen von Förderangeboten, die in der folgenden Tabelle abgebildet sind.

2019 Tabelle Foerderkonzept Stand2019

3.4       Soziales Lernen

Es ist uns wichtig, dass jedes Mitglied unserer Schulgemeinschaft respektvoll behandelt wird und sich wohlfühlt. Die Kinder und Jugendlichen sollen gut miteinander arbeiten können und zudem für soziale Probleme außerhalb der Schule sensibilisiert werden. Dies unterstützen wir durch vielfältige Maßnahmen innerhalb und außerhalb des Unterrichts.

Um von Anfang an das Zusammenwachsen einer Klasse zu stärken, führen wir in der 5. Klasse im Rahmen der EMiL-Stunden auch „Soziales Lernen“ durch. Hierfür wurde ein eigenes Curriculum entworfen, zu dessen Zielen die Förderung von Respekt, Empathie, Dialog- und Kritikfähigkeit, die Entfaltung der Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen und auch die Entwicklung eines konstruktiven Konfliktlöseverhaltens gehören. Ferner werden die Klassen der Erprobungsstufe durch Patinnen und Paten bzw. Streitschlichter/innen unterstützt und haben „Teambildung“ als Schwerpunkt ihrer Klassenfahrt.

Für die Besprechung individueller Probleme stehen nicht nur alle Lehrerinnen und Lehrer – besonders die Klassen- und Stufenleitungsteams –, sondern auch speziell geschulte Beratungslehrerinnen und ein Beratungslehrer, ein Lerncoach und zwei Schulsozialarbeiterinnen zur Verfügung. Diese arbeiten bei Bedarf auch mit Gruppen oder der ganzen Klassengemeinschaft, v.a. in der Mittelstufe (zum Beispiel bei „Pädagogischen Tagen“).

Themen wie Solidarität, Verantwortung etc. sind in den Lehrplänen vieler Fächer verankert. Zusätzlich blicken unsere Schülerinnen und Schüler immer wieder über den Tellerrand ihres engeren Umfeldes hinaus und veranstalten Spendenaktionen. So wird jedes Jahr ein Teil des Erlöses des Sponsorenlaufs an ein regionales und ein weiterer Teil an ein internationales Hilfsprojekt gespendet. Zudem wurde durch eine Initiative aus der Schülerschaft das Siegtal-Gymnasium am 11.07.2019 in das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aufgenommen. Mit diesem Projekt haben wir alle, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schule, eine weitere Möglichkeit, das Klima in der Schule aktiv mitzugestalten, indem wir uns bewusst für ein wertschätzendes und respektvolles Miteinander einsetzen und uns aktiv gegen jede Form der Diskriminierung, gegen Mobbing und Gewalt wenden. Weitere, kleinere Aktionen entstehen regelmäßig auf Initiative einzelner Klassen oder der SV. Auch die Sensibilisierung für Fairen Handel will eine solche Horizonterweiterung für soziale Belange leisten.

3.5       Medienerziehung

Die fortschreitende Digitalisierung des Alltags und der Arbeitswelt erfordert einen kompetenten und reflektierten Umgang mit der modernen Informationstechnologie. Schule muss diese neuen Anforderungen annehmen, um dem Bildungsziel der Selbstverwirklichung in sozialer Verantwortung gerecht zu werden. Das Siegtal-Gymnasium hat sich schon früh auf den Weg gemacht, um seinen Schülerinnen und Schülern in unterschiedlichen Kompetenzfeldern Angebote zu machen. In unserem Medienkonzept und den fachlichen Schulcurricula sind die digitalen Medien konzeptionell didaktisch implementiert und in den meisten Unterrichtsstunden selbstverständliche Routine. Neben der medialen Funktionalität erfahren die sozialen Auswirkungen auf Einzelne und die Gruppe ebenfalls einen besonderen Schwerpunkt am Siegtal-Gymnasium, was durch Veranstaltungen für die Schulöffentlichkeit und die engagierte Arbeit der Medienscouts (erste Auszeichnung 2016) demonstriert wird.

Aufgrund der fortschreitenden Entwicklungen (z.B. Cloud Computing), ergeben sich auch für den Unterricht neue Möglichkeiten durch die Digitalisierung. Das schulische Ziel der Individuellen Förderung kann einen deutlichen Schub erhalten, indem Lernarrangements in medial kombinierten Umgebungen angeboten werden. Besonders für die zu beobachtende zunehmende Heterogenität der Schülerschaft am Siegtal-Gymnasium bieten sich dadurch zusätzliche Chancen. Dabei ist dem Kollegium durchaus bewusst, dass vermehrter Einsatz digitaler Technologien nicht automatisch zu besserem Unterricht führt, sondern der gezielten Unterrichtsentwicklung und entsprechender didaktischer wie technischer Kompetenzen der Lehrkräfte bedarf.

Ein weiteres aktuelles Beispiel ist die Teilnahme am Modellvorhaben „Informatikunterricht in der Erprobungsstufe des Gymnasiums“. Unsere Schule hat sich erfolgreich um die Teilnahme beworben und erprobt den innovativen Unterricht in je einer Profilklasse der Stufen 5 und 6. Es ist geplant, dieses besondere Angebot über den Modellversuch hinaus zu etablieren.

Die Förderung der Medienkompetenz muss eine Querschnittsaufgabe für alle Unterrichtsfächer sein. Den verantwortlichen und kritischen Umgang mit Medien kann man nur sinnvoll erlernen, wenn es gleichzeitig auch um bedeutsame Inhalte geht. Digitale Medien sind längst ein selbstverständlicher Teil unseres Alltags, und sollten sich dementsprechend in allen Fächern konsequent wiederfinden. Das Land Nordrhein-Westfalen trägt dem seit Längeren mit der Initiative Medienpass Rechnung und das Siegtal-Gymnasium hat auf der Grundlage des Medienkompetenzrahmens NRW ein schulinternes Mediencurriculum entwickelt, das festlegt, in welchen Fächern in den Jahrgängen der Sekundarstufe I welche konkreten medialen Kompetenzen etabliert werden. Über die hier festgelegten Vorhaben hinaus sind alle Fachlehrkräfte gehalten, in ihrem Unterricht mit digitalen Medien zu arbeiten und diese zu reflektieren, um die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler weiter zu entwickeln und zu trainieren. Die Materialien und Arbeitsaufträge der im Mediencurriculum aufgeführten Unterrichtsvorhaben werden gesammelt und allen Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung gestellt, um eine Arbeitserleichterung einerseits und Verbindlichkeit andererseits herzustellen. Das Mediencurriculum 5-9 wird in den kommenden Jahren weiter evaluiert und überarbeitet werden.

3.6       MINT

Das Siegtal-Gymnasium legt Wert auf eine anspruchsvolle mathematisch-naturwissen­schaftliche Grundbildung und hat das Ziel den Stellenwert der „MINT-Fächer“ (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) weiter zu stärken sowie das Interesse der Lernenden für mathematische Fragestellungen und naturwissenschaftliche Phänomene zu wecken. Wir möchten die Lernenden dadurch auch zur Ergreifung von Berufen im MINT-Bereich bzw. zum Beginn eines entsprechenden Studiums motivieren.

Das Siegtal-Gymnasium verfügt über eine ausgeprägte Infrastruktur in den MINT-Fächern sowie über ein besonders engagiertes und innovativ arbeitendes Fachkollegium für diese Fächer. Die MINT-Fächer sind im Wahlpflichtbereich der Sekundarstufe I und im Kursangebot der Oberstufe im Grund- und Leistungskursbereich vertreten. Darüber hinaus nimmt unsere Schule seit dem Schuljahr 2018/19 am Modellversuch Informatik in der Erprobungsstufe teil (siehe auch 4.5). Sowohl in der Sekundarstufe I als auch der in der Sekundarstufe II können verschiedene zusätzliche MINT-Angebot von den Schülerinnen und Schülern genutzt werden. Eine Teilnahme an Wettbewerben aus den verschiedensten MINT-Bereichen wird jahrgangsübergreifend angeboten (Känguru, Heureka, Jugend forscht, Chemie-Olympiade, A-lympiade). Dabei werden die Lernenden durch qualifizierte Fachlehrkräfte betreut, um das Interesse in diesem Bereich zu stärken. Der Kontakt zu den Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Umgebung ermöglicht unseren Schülerinnen und Schülern z.B. im Rahmen von Exkursionen zu außerschulischen Lernorten (z.B. KölnPuB, BayLab) oder der Teilnahme am Schülerstudium Einblicke und Erfahrungen im Bereich der modernen Wissenschaft. In der Region sind mittelständische Betriebe ansässig, die ein Interesse an zukünftig qualifizierten Naturwissenschaftler/innen und Ingenieur/innen haben. Diese Betriebe unterstützen den Austausch durch die Beteiligung an Berufsorientierungstagen oder Praktika. Die infrastrukturelle Säule wird auch vom Schulträger durch die Bereitstellung einer vorbildlichen Ausstattung mitgestützt.

Das Siegtal-Gymnasium erhielt folgerichtig 2018 die Auszeichnung als MINT-freundliche Schule und als Digitale Schule.

3.7       Gesundheitserziehung

„Gesundheitsbewusste Menschen übernehmen Verantwortung für ihre eigene physische, psychische und mentale Gesundheit sowie die Gesundheit anderer. Der Umgang mit der eigenen Gesundheit und der Gesundheit anderer gehört zu den Alltagskompetenzen, die Menschen auch in der Schule erlernen.“ (KMK, S.2) Somit ist die Gesundheitserziehung ein Anliegen der gesamten Schule. Schwerpunktthemen der Gesundheitsförderung finden sich am Siegtal-Gymnasium sowohl im Unterricht, in fächerübergreifenden Projekttagen sowie in außerunterrichtlichen Bereichen des Schullebens wieder und beziehen sich auf Bewegungs-, Spiel- und Sportförderung, Sexualerziehung und Prävention von sexuell übertragbaren Krankheiten, Prävention von Abhängigkeitsverhalten sowie Stressprävention und Selbstmanagement.

Neben dem regulären Sportunterricht haben Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich im Rahmen der „bewegten Pause“ Spiel- und Sportgeräte auszuleihen. Es gibt eine Mountainbike-AG und eine AG, in der Schülerinnen und Schüler zu Junior-Coaches ausgebildet werden.  Am „Tag des Sports“ sind alle Mitglieder der Schulgemeinschaft aktiv beim Laufen, Wandern, Inline-Skaten, Radfahren oder Schwimmen und sammeln dadurch Spenden. In Workshops können weitere Sportangebote genutzt und ausprobiert werden, z.B. Klettern oder Slackline.

Die Sexualerziehung findet vornehmlich im Rahmen des Biologieunterrichts der Jahrgangsstufen 6 und 9 statt. Bestimmte Aspekte der Sexualerziehung werden aber auch in anderen Fächern oder in fächerübergreifenden Projekttagen behandelt. Für die 7. Klassen wird zum Beispiel ein Aktionstag zur Prävention sexueller Gewalt in der realen und digitalen Welt durchgeführt. Bei allen Vorhaben steht im Mittelpunkt, einen verantwortungsvollen, selbstbestimmten Umgang mit Sexualität zu fördern, Mädchen und Jungen in Bezug auf ihren Körper und ihre Gefühle zu stärken und zur Entwicklung einer bewussten Lebensgestaltung zu befähigen.

Neben der Nikotinprävention, die im Biologieunterricht der 6. Klasse durchgeführt wird, und der Aufklärung über biologische Hintergründe der Wirkung von Alkohol- und Drogenkonsum auf das Nervensystem (Biologie Klasse 9), findet in der 8. Klasse ein Projekttag zur Alkohol-prävention sowie eine Erste-Hilfe-Schulung statt; in der 9. Klasse liegt der Schwerpunkt auf der Suchtprophylaxe, bei der Cannabis im Mittelpunkt steht. Die Schülerinnen und Schüler sollen ein realistisches Bild der Entstehungsbedingungen und Erscheinungsformen süchtigen Verhaltens erhalten und bei der Entwicklung persönlicher Standpunkte und Wertvorstellungen unterstützt werden.

Besonders beim Übergang in die Oberstufe wird von den Schülerinnen und Schülern ein höheres Maß an Selbstständigkeit und Selbstorganisation erwartet, was immer wieder als Stress oder Hürde empfunden wird. Bei einem „Gesundheitstag“ in der EP stehen die psychische Gesundheit und Strategien zu Vermeidung von Stress im Vordergrund, es gibt beispielsweise Workshops zu Entspannungstechniken, Lerncoaching, digitaler Ethik oder „digitalem Fasten“.

 

3.8       Berufliche Orientierung

Die Umsetzung des Landesvorhabens „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule - Beruf NRW“ bedeutet für das Siegtal-Gymnasium eine große Chance, Jugendlichen eine reflektierte, überlegte und gut vorbereitete berufliche Zukunft zu ermöglichen. Die berufliche Orientierung ist somit ein zentrales Anliegen, das Schülerinnen und Schüler in steigender Intensität während des gesamten Schullebens begleitet. Die berufliche Orientierung an unserer Schule ist nachhaltig, geschlechtersensibel, migrationssensibel, inklusiv und systematisch angelegt.

Wir verstehen die berufliche Orientierung als kontinuierlichen Prozess mit aufeinander aufbauenden Modulen, den wir mit zahlreichen außerschulischen Partnern (u.a. BfA, KSK, Barmer) durchführen. Die Schülerinnen und Schüler sollen zur eigenverantwortlichen und mündigen Partizipation am wirtschaftlichen, beruflichen und politischen Leben befähigt werden. Alle Schülerinnen und Schüler sollen, ausgehend von der aktiven und permanenten Entwicklung individueller Interessen, Kompetenzen und Fertigkeiten, mit ihrem Schulabschluss eine individuelle und realistische Anschlussperspektive entwickeln, um eine eigenverantwortliche und selbstbestimmte berufliche Existenz dauerhaft aufbauen zu können.

Das Siegtal-Gymnasium bietet zahlreiche Möglichkeiten, die damit verbundenen Fragen zu beleuchten und konkrete Hilfestellungen zu geben: Unterrichtliche Inhalte regen bereits die Lernenden in der Erprobungsstufe dazu an, sich mit Fragen der beruflichen Zukunft zu befassen. In der Mittelstufe wird der systematische Prozess der beruflichen Orientierung ab Klasse 8 durch die Potenzialanalyse und der damit verbundenen individuellen Beratung angebahnt und mit praktischen Elementen im Rahmen der Berufsfelderkundungen und der Teilnahme an Girls‘ und Boys‘ Days intensiviert. In der Oberstufe absolvieren die Schülerinnen und Schüler des achtjährigen gymnasialen Bildungsganges ein zweiwöchiges Betriebspraktikum, das von reflektierenden Workshops zur Standortbestimmung und Entscheidungskompetenz ergänzt wird. Zudem gewinnen sie Eindrücke vom Hochschulleben anhand von Exkursionen zu den umliegenden Universitäten und/oder Bildungseinrichtungen, so dass ihnen die Ansprüche einer weiterführenden Ausbildung deutlich werden. Begleitend können sie ein umfangreiches Informations- und Beratungsangebot in Anspruch nehmen (intern u.a. durch eine Mitarbeiterin der Bundesanstalt für Arbeit, aber auch durch ehemalige Schülerinnen und Schüler, extern z.B. durch Hochschulinformationsangebote).