In unserer Rubrik "Menschgefühl" zeigen euch unsere Lyriker*innen, die verschiedenen Facetten des menschlichen Seins, denn in kaum einer anderen Gattung als in der Lyrik können Gedanken und Gefühle so malerisch ausgedrückt werden wie in der Lyrik. Es folgen die Gedichte von Christopher Meister (Q1).
"Nicht allein"
Auf dem Weg zu Atmen.
Auf den Weg zu sehen.
Auf dem Weg zu leben.
Ich bin nicht bereit.
Was wird passieren?
Wo werde ich leben?
Was werde ich sehen?
Ich bin nicht bereit.
Doch die Zeit rückt näher,
näher, ganz nah und jetzt da.
Doch ich möchte nicht.
Ich bin nicht bereit.
Fürchte dich nicht,
Denn es du wirst nicht alleine sein.
Nicht alleine leben
und mit ihr die Welt sehen.
Du musst nur zulassen,
geliebt zu werden und zu leben.
Alle Farben, bunt wie die Fantasie.
Du wirst bereit sein und nicht allein sein.
Ich habe Angst.
Wer ist, die meine Einsamkeit füllt?
Wie soll ich sie nennen?
Bin ich bereit?
Du musst dich nicht fürchten.
Alles wird geschehen
und sie wird dein Engel sein.
Sie trägt den Namen
Mama
Ich bin bereit.
Ich sehe und spüre Wärme.
Licht in allen Farben.
Mit Mama bin ich nicht allein.
"An deiner Seite"
Wie es damals war,
So schnell und verliebt.
Gefüllt mit der Leichtsinnigkeit und dem Spaß
Fuhren wir in den Sonnengang.
Der Streit schmerzt,
Aber erst nachdem es war vorbei war
Wie damals breche ich in Tränen aus,
Wenn ich daran denke
Mit Trennungsschmerz am Sitz gebunden.
So gingest du zur neuen Liebe.
Das Pedal so voller Schmerz, Wut
Und alles wegen der Trennung dir weh tut.
Ich will dich nie wieder sehen,
Wie ich damals gesagt.
Doch jetzt bereue ich diese Worte.
Und schweige alleine vor mich hin.
Ich steige ein.
Schließe den Gurt um mich
Und fahre mit Tränen los.
Allein und niemand sitzt wie früher neben mir.
Ich fahre gerade aus.
Wie du vor langer Zeit
Das Pedal so voller Schmerz, Wut
Und alles wegen der Trennung mir weh tut.
Auf den Weg.
Sehe ich die Bilder vor mir.
Erinnere ich mich an die Zeit.
Öffne den Gurt und stieg aus.
Nun stehe ich wieder hier,
Schaue auf dich herab
Und wie jeden Tag,
Schaue ich auf das Kreuz an der Seite der Straße.
"Die Seele zerschlagen"
Gedanken so dunkel,
Kein Durchblick,
Umgebung so schwer wie Blei.
Der Grund zu lachen,
Der fehlt mir.
Schmerzen durch meine Haut
In meine Seele
Blutflecken unter der Haut
Der Grund zu lachen
Gibt es den Überhaupt
Der Sinn zu leben
Zu lachen
Wenn ich den nicht finde
Wieso lache und lebe ich
Was ist der Grund
Deine Schläge treffen mich
Schmerzen mich in der Haut und in der Seele
Hör auf, aber du hörtest nicht
Ein weiterer Schlag.
Der Grund warum ich nicht lache bist du.